14.10.2024
Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten in Zeiten des Klimawandels: Weltgesundheitsgipfel 2024
Dieses Jahr im Oktober (13.-15. Okt. 2024) treffen sich Stakeholder aus allen Sektoren und Regionen auf dem Weltgesundheitsgipfel, um in über 60 Sitzungen die dringendsten globalen Gesundheitsthemen zu diskutieren. Experten aus dem Bereich der vernachlässigten Tropenkrankheiten trafen sich zu einer Session, die sich mit der Überschneidung von Klimawandel und der wachsenden Bedrohung durch vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) befasste. Diese vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) und dem Deutschen Netzwerk gegen Vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs) veranstaltete Hybrid-Sitzung beleuchtete, wie die Klimadynamik die Landschaft der öffentlichen Gesundheit umgestaltet. Prof. Dr. Achim Hörauf, Direktor des IMMIP und Sprecher des DNTDs, leitete die Sitzung gemeinsam mit Dr. Carsten Köhler, Universitätsklinikum Tübingen. An der Sitzung nahmen Referenten und Diskussionsteilnehmer der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Abteilung für die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten, von Vétérinaires Sans Frontières (VSF), der Bayer AG, Takeda Vaccines und der Universität Liverpool teil.
Angesichts des fortschreitenden Klimawandels beobachtet die NTD-Gemeinschaft alarmierende Veränderungen bei der Übertragung und der geografischen Verbreitung von Krankheiten wie Dengue-Fieber, lymphatischer Filariose und Bilharziose. Auf dem Workshop wurden mehrere kritische Punkte hervorgehoben:
- Neu auftretende Bedrohungen: Das Dengue-Fieber, das traditionell auf tropische Regionen beschränkt ist, breitet sich zunehmend in Gebieten aus, die bisher als wenig gefährdet galten, wie der Süden der Vereinigten Staaten, Südeuropa und Teile Afrikas.
- Sich verändernde Lebensräume: Auf dem Workshop wurde auch die Veränderung der Lebensräume von Giftschlangen erörtert, die durch extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürreperioden verursacht wird. Mit der Verlagerung dieser Schlangen steigt das Risiko von Schlangenbissen, was Managementstrategien erschwert und die Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten erhöht. Besonders in Ländern wie dem Südsudan.
- Überschwemmungsbedingte Krankheiten: Da der Klimawandel zu häufigeren und schwereren Überschwemmungen führt, treten Krankheiten wie die lymphatische Filariose und Bilharziose in neuen Regionen auf. Stehendes Wasser schafft Brutstätten für Krankheitsüberträger und erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung.
Das Video ist online verfügbar