28.01.2025

Lymphatische Filariose: Einfache Maßnahmen mit großer Wirkung

 

Lymphatische Filariose und Podokoniose

Bei der Lymphatischen Filariose handelt es sich um eine durch Stechmücken übertragene Infektion mit den Larven von Fadenwürmern (Filarien). Im menschlichen Körper können die Würmer bis zu acht Zentimeter lang werden. Sie nisten sich in den Lymphgefäßen ein, diese entzünden sich und vernarben beziehungsweise erweitern sich als Folge der Entzündung. So entsteht eine chronische Entzündung, die den Lymphabfluss stört und groteske Schwellungen vor allem an Füßen und Beinen hervorruft. Die Erkrankung verläuft selten tödlich, ist aber mit starken Schmerzen, großem seelischen Leid und Stigmatisierung sowie sozialer Ausgrenzung verbunden. Weltweit leiden etwa 68 Millionen Menschen an Lymphatischer Filariose, bei etwa 40 Millionen Menschen kommt es zur schlimmsten Ausprägung des Lymphödems, der „Elephantiasis“.

Im tropischen Hochland Zentralafrikas ist eine nicht-infektiöse Form der Elephantiasis verbreitet, die Podokoniose. Sie ist auf Mikropartikel zurückzuführen, die in Böden vulkanischen Ursprungs vorkommen und beim Barfußlaufen durch die Haut ins Gewebe eindringen und Entzündungen hervorrufen.

Ein Krankheitsmanagement aus vielen Einzelmaßnahmen

Das untersuchte Krankheitsmanagement basiert insbesondere auf Hygienemaßnahmen. Die Schwellungen und Wunden, die zumeist an den Füßen und Beinen der Erkrankten auftreten, müssen ein- bis zweimal täglich sorgfältig gereinigt und gegebenenfalls mit antiseptischen Salben versorgt werden. Hinzu kommen weitere Maßnahmen, wie leichte körperliche Aktivitäten, das Hochlegen des betroffenen Beines und einfache Massagetechniken − aber auch das Tragen von entsprechend angepasstem Schuhwerk. Einige Patientinnen und Patienten profitieren zudem von der Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin.

„Die Durchführung unserer Studien war enorm herausfordernd. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben weite und zum Teil gefährliche Wege auf sich genommen, um die Bevölkerung in den oft nur schwer zugänglichen dörflichen Gemeinschaften aufzusuchen und sie im Krankheitsmanagement zu schulen“, so Hörauf. „Mit Erfolg: Insgesamt konnten wir rund 1400 Patientinnen und Patienten, die unter einer fortgeschrittenen Lymphatischen Filariose litten, in die Studien einschließen – und ihren Krankheitsverlauf über zwei Jahre hinweg umfassend verfolgen. Das sind wichtige Daten, die beispielsweise in die Therapieempfehlungen der WHO einfließen.“

 

Full article: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/lymphatische-filariose-einfache-massnahmen-mit-grosser-wirkung-18318.php

 

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Ein Teammitglied des TAKeOFF-Forschungsnetzwerkes demonstriert einer Patientin das richtige Vorgehen bei der täglichen Fußhygiene. © TAKeOFF Team Ghana, KCCR