16.08.2022

Entwicklung des Antibiotikums Corallopyronin A gegen Filariosen

Mehr als 72 Millionen Menschen in den Tropen sind mit den Fadenwürmern Onchocerca volvulus bzw. Wuchereria bancrofti und Brugia malayi infiziert. Die Infektion mit diesen Würmern kann bei Betroffenen zu schwerer Dermatitis und Erblindung bzw. zur Elephantiasis führen– eine Krankheit, bei der sich v.a. die Beine extrem vergrößern. Bei Hunden kann ein ähnlicher Parasit die lebensbedrohliche Hundeherzwurm-Krankheit auslösen. Mit dem Naturstoff Corallopyronin A haben Prof. Achim Hörauf und sein Team am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie (IMMIP) des UKB bereits 2009 einen Wirkstoff gefunden, der die langlebigen Würmer abtötet und so die verheerenden Folgen aufhalten bzw. heilen kann.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Europäischen Union, dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) optimieren die Wissenschaftler*innen den Produktionsprozess des Naturstoffes und entwickeln die Substanz in Richtung Zulassung als Antibiotikum weiter. Das Projekt hat mittlerweile rund 7,5 Millionen Euro öffentliche Fördergelder eingeworben. Derzeit laufen präklinische Versuche und die Vorbereitungen für den Produktionsprozess für ein qualitativ hochwertiges Corallopyronin A nach Arzneimittelstandard durch ein Pharmaunternehmen. Die Patentverwertungsagentur PROvendis GmbH unterstützt die Wissenschaftler seit Projektbeginn bei der Patentierung und dem Abschluss von Verträgen mit Forschungspartnern und Unternehmen.

https://www.dzif.de/de/corallopyronin-neues-antibiotikum-gegen-wurminfektionen

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