16.04.2021

Wurmbefall im Darm hat Fernwirkung auf Virenabwehr

Eine Infektion mit parasitischen Eingeweidewürmern, sogenannten Helminthen, kann augenscheinlich dafür sorgen, dass virale Infektionen anderswo im Körper erheblich schwerwiegender verlaufen. Das zeigt eine Studie unter Federführung der Universitäten Kapstadt und Bonn. Demnach entwickelten Helminthen-befallene Mäuse nach einer Infektion mit Genital-Herpesviren deutlich gravierendere Symptome. Die Forschenden vermuten, dass sich diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift Cell Host & Microbe erschienen.

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind sowohl Wurminfektionen als auch sexuell übertragene Viruserkrankungen äußerst häufig. Die viralen Infekte verlaufen zudem oft besonders schwerwiegend. Möglicherweise hängen diese Befunde zusammen. Diesen Schluss legen zumindest die aktuellen Befunde aus Mäusen nahe.

Publikation:
Alisha Chetty u.a.: Il4ra -independent vaginal eosinophil accumulation following helminth infection exacerbates epithelial ulcerative pathology following HSV-2 infection. Cell Host & Microbe,
 https://doi.org/10.1016/j.chom.2021.02.004

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Ausschnitt aus dem Genitaltrakt einer weiblichen Maus. Die genetische Bauanleitung von Interleukin-33 wurde grün angefärbt. Der Botenstoff sorgt indirekt für die Heranreifung der Granulozyten. © Pia Vornewald (CEMIR, IKOM, NTNU; Trondheim, Norway)